Die Schiffe der Eastern Shipbuilding Group sind an den Küsten der Vereinigten Staaten und in aller Welt zu finden. In 45 Jahren ist die Werft zu einem der vielseitigsten Schiffbauer in den USA geworden. Drei Standorte betreibt sie an der Küstenlinie im nordwestlichen Florida, die aufgrund ihrer Form "Pfannenstiel" genannt wird
Cheoy Lee besitzt zwei Standorte in China: zum einen die Unternehmenszentrale mit angeschlossener Werft in Hongkong. Letztere wurde in erster Linie für die Auslieferung neuer Schiffe und für die Reparatur lokaler Fähren errichtet. Der Hauptproduktionsstandort liegt strategisch günstig am Perlfuss im Bezirk Doumen/Zhuhai in der Provinz Guangdong, nur 45 Meilen westlich von Hongkong. Die Stadt ist über die kürzlich eröffnete Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke mit dem Auto in 90 Minuten zu erreichen. Diese moderne Werft entstand 1999, als Cheoy Lee den Standort Penny’s Bay aufgab, um Platz für das weltberühmte Hong Kong Disneyland zu machen, und ist seither in Betrieb. In den ersten Jahren in Hongkong wurden in der Werft Handelsschiffe aus Stahl und Holz für den heimischen Markt und für südostasiatische Länder gebaut. Mitte der 1950er-Jahre erweiterte Cheoy Lee seine Produktion um Segelyachten aus Teakholz, von denen die meisten in die Vereinigten Staaten exportiert wurden.
Als ab den 1960er-Jahren Glasfaser verstärkt als Material für den Schiffbau verwendet wurde, nutzte das Unternehmen dies zu seinem Vorteil. Es begann, sich intensiv auf den Bau von Segelyachten zu konzentrieren, und wurde schließlich zu einer weltweit bekannten Marke. Im Lauf der Jahre wurde ein Vertriebs- und Kundendienstbüro in Fort Lauderdale, Florida, gegründet, um die dortigen Yachtkunden zu betreuen. Die Handelsschiffe von Cheoy Lee wurden weiterhin vorwiegend aus Stahl und Aluminium gebaut. In den 1990er-Jahren erlebte die Werft einen starken Aufschwung in der Produktion dieses Schiffstyps.
Seit der Verlegung des Unternehmenssitzes nach Hongkong vor 86 Jahren hat Cheoy Lee Shipyards mehr als 5.200 Schiffe gebaut und ausgeliefert, von denen viele noch immer für zufriedene Kunden auf allen Kontinenten im Einsatz sind. Allein in den letzten fünf Jahren haben etwa 150 Schlepper, Mannschaftsboote, Wind Farm Service Vessels, Lotsenboote, Yachten und weitere Schiffstypen die Werft verlassen.
Diese enorme Menge erfordert Produktionsanlagen von entsprechender Größe. Die 116.000 Quadratmeter (gut zwölf Hektar) große Hin-Lee-(Zhuhai-)Werft verfügt über einen 1.000-Tonnen-Lastenkran, einen 150-Tonnen-Travelift, spezielle Fertigungshallen für Stahl-, Aluminium- und Glasfaserformteile, staubfreie Lackierhallen, weitere branchenspezifische Anlagen sowie Schlafgelegenheiten für bis zu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Anlage ist mit modernen Produktionsmaschinen ausgestattet, die Schiffe mit einer Länge von bis zu 70 Metern herstellen können. Dazu gehören Prop-Scan-Geräte, fünfachsige CNC-Schneidanlagen, Fräs-, Walz- und Biegemaschinen, Drehbänke mit einer Länge von bis zu acht Metern, NC-Wasserbad-Plasmaschneidanlagen und vieles mehr.
Cheoy Lee ist eine der weltweit wenigen Werften, die standardgemäß Stahl, Glasfaser, Aluminium und Materialkombinationen verarbeiten, und produziert nach weltweit anerkannten Standards und Richtlinien. Besonders erwähnenswert ist die Zusammenarbeit mit dem Schiffsdesigner Robert Allan Limited. Sie hat dazu beigetragen, dass das Unternehmen zu einem der global führenden Hersteller von Hafenschleppern mit Azimutantrieb (ASD) wurde. Das erste gemeinsame Projekt, ein Azimutschlepper mit 60-Tonnen-Pfahlzug, wurde 2004 zu Wasser gelassen. In den darauffolgenden Jahren fertigte CLS weitere 160 Einheiten im Robert-Allan-Design. Die erfolgreiche Beziehung dauert weiterhin an.
Mit mehr als 370 Ruderpropellern in über 180 Schiffen ist SCHOTTEL ebenfalls bei Cheoy Lee an Bord. „Das beeindruckendste gemeinsame Projekt aus jüngster Vergangenheit ist wahrscheinlich die Jackson“, so Ken Lo, Direktor bei CLS. „Das 63 Meter lange ‚Dinner Cruise‘-Schiff für Captain Cook in Sydney ist mit elektrisch angetriebenen Ruderpropellern von SCHOTTEL und einer Bugstrahlanlage ausgestattet.“ Die Zusammenarbeit mit SCHOTTEL begann bereits in den frühen 1990er-Jahren und seither wurden viele wegweisende Projekte realisiert. Ken Lo erinnert sich: „Die im Jahr 2003 von PSA Marine und Robert Allan entwickelte Z-Tech-Schlepperserie war der Startschuss für die Beziehung zwischen SCHOTTEL und Cheoy Lee, mit den von unserem Unternehmen gewonnenen Aufträgen“, erinnert er sich. „Z-Tech war ein Vortragsthema auf der ITS 2004 in Miami und erregte die Aufmerksamkeit der Behörden des Panamakanals, die schließlich 21 Z-Tech-Schlepper von Cheoy Lee bauen ließen.“ Die Schlepper von CLS sind auf dem Markt wohlbekannt. „Sie befinden sich im Besitz der meisten großen Schlepperunternehmen und werden von ihnen betrieben: Svitzer, Boluda, Kotug, SAAM, Boskalis, CPT, um nur einige zu nennen“, so Ken Lo.
Wie beschreibt der Direktor die Zusammenarbeit mit SCHOTTEL? „Seitdem wir 2003 mit dem Bau von ASD-Schleppern begannen, ist die Zusammenarbeit zwischen Cheoy Lee und SCHOTTEL über all die Jahre hervorragend. Wir nutzen die Azimutantriebe von SCHOTTEL in den meisten unserer Schlepper, deutlich öfter als die anderer Marken.“ Er fügt hinzu, dass die Hauptargumente für die Zusammenarbeit die Zuverlässigkeit und der sorgfältige Service sind, der sich in minimalen Ausfallzeiten zeigt.
Die Unternehmensstrategie von Cheoy Lee orientiert sich stets an zukünftigen Trends – ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf dualen Kraftstoffen, Hybridlösungen und umweltfreundlichen Schleppern. „ASD ist jedoch immer noch vorherrschend bei Pfahlzügen im Bereich von 70 bis 90 Tonnen“, ergänzt Ken Lo. Die Nachfrage sei derzeit größer als das Angebot, und die Premium-Schlepperhersteller hätten es schwer, das erforderliche Volumen zu liefern.
Neben der technischen Ausrichtung will Ken Lo auch auf regionalen Absatzmärkten expandieren: „Wir vertreiben unsere Produkte weltweit, aber der neueste Trend scheint in Richtung Entwicklungsländer wie Bangladesch, Sri Lanka, Länder in Afrika sowie Mittel- und Südamerika zu gehen, wo wir hafen- und LNG-bezogene Projekte durchführen.“